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  • Blick auf die langgestreckte Südfassade des Schlosses.

Die Fakten im Überblick

Was ist der „Masterplan für Gottorf“?

Der „Masterplan für Gottorf“ ist ein umfassendes Konzept zur Modernisierung der Schleswiger Museumsinsel. Die damit verbundenen Baumaßnahmen sind von September 2025 bis Frühjahr 2028 vorgesehen. 

Das Konzept sieht einen Erweiterungsbau an der Ostseite des Schlosses vor, mit dem die Landesmuseen die Baugeschichte im besten Sinne fortschreiben. Zudem wird es eine Modernisierung der Museumsräume im Schlossinnern geben.

Die Ausstellungen der beiden Museen werden im Rahmen des „Masterplans für Gottorf“ völlig neu konzipiert und aufgebaut. Klar gestaltete Rundgänge und Themenschwerpunkte, moderne Vermittlungsmöglichkeiten, geprägt durch den technischen Fortschritt, sowie Barrierefreiheit und Inklusion spielen dabei eine tragende Rolle.

Wird man dem Schloss als historischer Stätte mit dem Bau gerecht?

Ja, auf jeden Fall. Die Baugeschichte von Schloss Gottorf - welches erstmals 1160 als Burg Gottorf erwähnt wird - ist lang und durch starke Veränderungen geprägt. Der Westflügel wurde 1530 im Stil der Renaissance errichtet - der erste Renaissancebau nördlich der Elbe. Wenige Jahrzehnte später wurden der Ostflügel und dann der Nordflügel errichtet. Um 1700 wird unter Herzog Friedrich IV. der Südflügel im Stil des Hochbarock neu gebaut. Er überragt den alten Renaissancebau nach Osten hin. Der frühe Tod des Herzogs verhindert die Vollendung des deutlich größer geplanten Palastbaus.

Mit dem Erweiterungsbau an der Ostseite des Schlosses wird nun eine Vision von Friedrich IV. (1671– 1702) weiterentwickelt und umgesetzt. Die Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen tritt mit dieser zeitgenössischen Architektur in große Fußstapfen, aber kann diese genau mit dieser Architektur auch füllen. Gleichzeitig berücksichtigt sie die Vorgaben durch die Denkmalpflege, nach denen sich der Neubau deutlich vom Altbau abgrenzen muss.

Welche Funktion erfüllt der Erweiterungsbau?

Ein Museum braucht einen Ort, an dem es seine Besucher*innen empfangen kann – mit Ticket-Kasse, Museumsshop, Garderobe, WC, Café etc.. Einen solchen Ort kann es aus mehreren Gründen im Schlossgebäude selbst nicht geben.

Zudem ermöglicht der Bau die Erweiterung der Museumsflächen nach Osten, was sinnvoll ist, um unterschiedliche Etagenniveaus des älteren Ostflügels und des jüngeren Südflügels miteinander zu verbinden und so barrierefreie Rundgänge möglich zu machen.

Warum werden die Ausstellungen erneuert?  

Um den Erwartungen, die Besucher*innen im 21. Jahrhundert an ein modernes Museum haben, gerecht zu werden. Ein Museumsbesuch ist heute mehr denn je ein Kulturerlebnis. Das zeigen zahlreiche Studien sowie eine eigene Besucher*innenbefragung aus dem Jahr 2012.

Was kostet der "Masterplan für Gottorf"?

Die zu erwartenden Masterplan-Kosten belaufen sich auf rund 45 Millionen Euro. 15,6 Millionen Euro trägt der Bund, während sich das Land mit 25,6 Millionen Euro an der Finanzierung beteiligt. Aber auch die Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen steht für die Deckung der Kosten gerade und der Freundeskreis Schloss Gottorf e.V. hat einen Förderbetrag in Höhe von einer halben Million Euro zugesagt.

Was wird Familien geboten?

Zum einen werden die neuen Dauerausstellungen intergenerativ erfahrbar sein, d.h. für jede Altersgruppe unterschiedliche Zugänge und Vermittlungsformate bieten. Zum anderen wird der Museumsbesuch bspw. durch gastronomische Angebote einfacher zu planen sein.

Was verbessert sich für Menschen mit Behinderungen?

Dank der Sanierung, Erweiterung und Modernisierung des Schlossgebäudes wird es auch Menschen mit Behinderung möglich sein, unsere Ausstellungen problemlos besuchen zu können. Neben mehreren Aufzügen wird es ein modernes Wegeleitsystem und eine an den Richtlinien für Barrierefreiheit im Museum angepasste Ausstellungsgestaltung geben.

Welches Gremium hat sich für den Entwurf entschieden?

Ein so genanntes Preisgericht, das aus Architekten, Ausstellungsgestaltern sowie Experten für die Bereiche Museum, Kultur und Denkmalschutz steht, hat in einem von der in Flensburg ansässigen Planungsgruppe Plewa und dem Architekten Bernd Köster betreuten Wettbewerb drei gleichwertige Preisträger ausgewählt.

Da sich Holzer Kobler Architekturen - die international bereits bedeutende Ausstellungsarchitekturprojekte durchgeführt haben - anbot, in Kooperation mit der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf ein umfassendes Konzept zu entwickeln, wurde das Büro 2015 engagiert, den „Masterplan für Gottorf“ zu konkretisieren.

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