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  • Blick auf die Südfassade

Über die Modernisierung der Schlossinsel

Die Schleswig-Holsteinischen Landesmuseen haben sich dazu entschieden, einen „Masterplan für Gottorf“ zu entwickeln und die Schleswiger Museumsinsel bis Ende 2027 zu modernisieren. Im Interview spricht Projektleiter Dr. Ralf Bleile über die bedeutende Planungsphase, das herausragende Engagement des Freundeskreises und darüber, was Besucher*innen künftig im Innern des Schlosses erwartet.

Herr Dr. Bleile, zwischen 2023 und 2027 wird nun in die Tat umgesetzt, was seit nunmehr fast zehn Jahren geplant und erarbeitet worden ist. Warum dauert es solange, einen Masterplan umzusetzen?
Dies hat mehrere Gründe. So war zunächst in einem nicht immer einfachen Prozess mit den Zuwendungsgebern Bund und Land abzustimmen, was genau wir mit den zur Verfügung gestellten Mitteln umsetzen dürfen, und was nicht. Hier waren die Vorstellungen beider Seiten am Anfang in vielen Punkten nicht deckungsgleich. Außerdem war der Masterplan im Jahr 2016 eine recht grobe Bedarfsermittlung mit noch vagen Umsetzungsvorstellungen. Sobald sich die Planungen vertieften, tauchten Widersprüche auf zwischen unseren Träumen und dem, was mit den bereitgestellten Mitteln und dem zu bebauenden Bestand möglich sein könnte. Abstimmungsprozesse mit dem Land, dem Bund und der Denkmalpflege sowie Bedarfs- und Planungskorrekturen bedingten einander und erforderten diesen sehr langen, aber fruchtbaren Prozess. Was jetzt umgesetzt werden soll, entspricht weitgehend dem, was wir uns gewünscht haben. Und es ist jetzt auch realisierbar.

Begonnen wird zunächst mit der Errichtung des Erweiterungsbaus, erst im zweiten Bauabschnitt ab 2025 sind dann die Ausstellungen und Schlossräume an der Reihe. Worauf freuen sie sich am meisten, wenn Sie an die Neue Mitte denken?
Darauf, unsere Besucher*innen sowie die Gäste unserer Veranstaltungen in einem modernen, offen gestalteten, angenehmen und einladenden Ambiente willkommen heißen zu können. Darauf, dass unser Schloss infrastrukturell ein Museum wird, mit barrierefreien Rundgängen, sanitären Anlagen, Ruhezonen und einer ansprechenden Gastronomie. Schloss Gottorf war und bleibt ein echter Hingucker. Aber jetzt wird es im Inneren zu einem Erlebnisraum, den wir als Museumsmitarbeitende gestalten können. So, wie wir es in unser Leitbild geschrieben haben, wird unser Service verbessert und uns dieser wichtige Teil unserer Arbeit um ein Vielfaches erleichtert. Eine win-win-Situation also für unsere Gäste und uns. Wenn das kein Anlass zur Freude ist.

 

Der Freundeskreis Schloss Gottorf e.V. hat sich entschieden, die Herrichtung der Ausstellungsräume des Museums für Kunst und Kulturgeschichte mit einer halben Million Euro zu unterstützen. Wo genau befinden sich diese Räume, die intern gerne als die Bel Etage bezeichnet werden?
Im Mezzaningeschoss, das nach Fertigstellung des Masterplans auf der gesamten Länge des Südflügels erlebbar sein wird, befindet sich ein Schaudepot. Im Westflügel wird sich eine Ausstellung zur Historie von Herzogtum und Land anschließen und den Rundgang auf dieser Etage über den Nordflügel bis zum Erweiterungsbau fortsetzen. Im zweiten Obergeschoss, das wir „Bel Etage“ nennen und das durch den Balkon an der Südfassade schon von außen als besonders repräsentativ hervorgehoben ist, zieht die Gemäldegalerie ein. Die großen, lichtdurchfluteten Räume des Südflügels wie auch die kaum zurückstehenden Räume im Westflügel laden geradezu zu dieser Nutzung ein. Wie auch immer die Hängung aussehen wird – diese Räume allein verleihen den Kunstwerken eine ganz besondere Aura und lassen den Besuch zu einem eindrücklichen Erlebnis werden. Die Archäologie zieht dafür in das Erd- und Sockelgeschoss um, wo die Räume zwar deutlich kleiner und niedriger sind, die Möglichkeiten der Vermittlung der oft recht kleinen Artefakte dadurch aber kaum eingeschränkt ist.

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